Gulags...

Ein Gedicht von Bernd Tunn
Abgeführt...
Panische Gesichter.
Gezielte Schläge
brutaler Richter.

Kritisch geäußert
über das System.
Wollten nur eines:
Wandlungen seh`n.

Viehwagen voll.
Mussten da rein.
Rattern der Räder
monotoner Reim.

Hockten noch Andere.
So verschieden.
Mörder und Denker
einander mieden.

Wollten überleben.
Saugten die Luft.
Verdrängten ahnend
die tödliche Gruft.

Im kahlen Lager
endete die Fahrt.
Deportierte sortiert
hinter hohem Draht.

Marode Baracken,
Wind durchfegt.
Schauriges pfeifen
Gemüter erregt.

Grelle Laternen
verstärken das Leid.
Schriller Gedanke:
Ist es so weit?

Flüchtende Menschen
wie Hasen gejagt.
Grausam gequält
bis Schmerz versagt.

Übergossenes Wasser
als Strafe gedacht.
Erfrorener Körper
mit Hohn bedacht.

Unbekannt verstorben.
Der Kleidung beraubt.
Nackt vergraben.
Befehl hat`s erlaubt.

Verachtete Menschen
in mancher Zeit.
Wenig beachtet
das geschichtliche Leid.

Informationen zum Gedicht: Gulags...

361 mal gelesen
(Es hat bisher keiner das Gedicht bewertet)
-
13.07.2015
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige