Freiheitsirrtum

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Freiheitsirrtum

Der Mensch, er irrt, solang' er lebt,
Selbst wenn er auf Wolke 7 schwebt
Und meint, er sei der Herr im Haus –
Schon lachen ihn die Viren aus!

Denn er meint stets, er wär' so frei,
Er lebte nur im Luxusbrei.
Doch leider irrt das gute Wesen:
Die Welt kann ohne ihn genesen!

Ja, er beherrscht die Berge, Erden,
Die Lüfte, Meere, seine Herden,
Doch auch Besitz und Überfluss
Führt ihn häufig in den Verdruss.

Es geht da um Bequemlichkeit,
Darin allein sieht er Freiheit
Und meint, alles, was er erdacht,
Habe diese ihm hergebracht.

Doch Mobilität und Energie,
Hoch potenziert durch sein Genie,
Zerstören eben auch die Freiheit,
Denn das ist nicht Nachhaltigkeit.

Und so vermehrt der homo sapiens
Sich so, als wär' die Welt im Lenz,
Zerstört mit seinem Egotripp
Die Grundlagen, sein Lebensglück.

Es gibt so wenig Möglichkeiten,
Die ihm am Ende nur noch bleiben,
Wenn er nicht umkehrt, sich einschränkt,
Nur noch ans Luxusleben denkt...


©Hans Hartmut Karg
2020

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Informationen zum Gedicht: Freiheitsirrtum

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13.06.2020
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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