Flammentod

Ein Gedicht von Ingrid Baumgart-Fütterer
-1-
Feuer – maskiertes Gefahrenelement -
in dem alles verschmort, zu Asche verbrennt,
weiß man nicht mit der Gefahr umzugehen,
kann man wie Wachs in den Flammen zergehen,
mit glühenden Zungen leckst du übers Fleisch,
enthäutest die entflammte Beute zugleich.
-2-
Für jeden, der in deine Fänge gerät,
erfolgt die Notfalltherapie oft zu spät
in den Adern beginnt das Blut zu kochen,
in der Gluthitze zerbersten die Knochen,
Leben wird ausgelöscht in der Feuersbrunst,
Fleisch und Organe lösen sich auf in Dunst.
-3-
Die Gesichter, verbrannt, rabenschwarz verkohlt
-fast niemand sich von deren Anblick erholt –
als Folge der feurigen Zusammenkunft
ist der Körper um ein Vielfaches geschrumpft
zerfällt in der Glut langsam zu Aschestaub,
vermischt sich in der Erde mit welkem Laub.
-4-
Des Lebens Spur verliert sich im Flammenmeer,
wie dünnes Rinnsal aus geschmolzenem Teer,
diese entflammte, unersättliche Gier,
ist viel grausamer als das wildeste Tier,
sie unerbittlich das Leben vernichtet,
und ein Unheil ohnegleichen anrichtet.

Informationen zum Gedicht: Flammentod

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13.05.2025
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Ingrid Baumgart-Fütterer) für private und kommerzielle Zwecke frei verwendet werden.
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