Feuertopf

Ein Gedicht von Rainer Maria Derstroff
Brauchte Abwechslung in meinem bescheidenen Gemäuer.
Etwas Besonderes sollte es schon sein.
Nichts war mir für mein Vorhaben zu teuer.
An jenem Abend packte ich alles mit hinein.

Hatte noch einen besonderen Wein besorgt.
Wie oft hatte ich Erkennbares verkannt.
Vom Bekannten goldenes Besteck ausgeborgt.
Habe mir schon zu oft die Finger verbrannt.

Ich hörte es klingeln, war noch im Bad.
Hatte zuvor auf Zwiebeln und Knoblauch verzichtet.
Hatte befolgt meiner Oma Rat.
Wollte vermeiden, dass man mich abweist, richtet.

Dein Geruch mich von weitem betört.
Alle wissen es, du bist scharf.
Vieles was Andere sagen hat mich nicht gestört.
Alle wollten immer mehr, als nur den normalen Bedarf.

Ich spürte das Feuer, die heiße Glut.
Du riechst so gut, bist so heiß.
Versagen ist wie Schall und Rauch.
Jeder Topf einen Deckel braucht, ein jeder weiß
Komme ins Schwitzen, nasse Hände, es rumort im Bauch.

Kein Fehler darf mir diesmal passieren.
Wie oft war ich sehr pickiert?
Keine Frau soll sich über das Würstchen amüsieren.
Hatte mich schon blamiert, geniert.

Viele spürten bereits die Energie, welche in dir steckt.
merkten welche Lebensgeister du erweckst.
­Wer nie wagt und nicht probiert,
wird im Leben später ausmanoveriert.

Liebe geht bekanntlich durch den Magen.
Packe es jetzt am Schopf
Jetzt ist die Zeit, ich kann es nun vagen.
Probiere meinen feurigen Gemüseeintopf.

Informationen zum Gedicht: Feuertopf

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25.03.2020
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Rainer Maria Derstroff) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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