"Ersatzbefriedigung"

Ein Gedicht von Ingrid Baumgart-Fütterer
-1-
Sie knetet den Lebkuchenteig,
lässt ihr Herzblut reinfließen
drückt Rosinen rein, manche Feig
dann Tränen sich ergießen.
-2-
Sehnsucht in ihr wie Feuer brennt
nach ihrem geliebten Schatz,
Tränen nässen Teig ohne End,
den sie auswalzt ohne Hatz.
-3-
Sie bedeckt den Teig mit Küssen,
formt einen Lebkuchenmann
verziert ihn mit Haselnüssen,
endlich sie ihn backen kann.
-4-
Er ist ein Appetithappen
knusprig, saftig, würzig, weich,
ihre Zähne nach ihm schnappen,
Speichel tropft aus Mund zugleich.

Informationen zum Gedicht: "Ersatzbefriedigung"

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05.12.2025
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Ingrid Baumgart-Fütterer) für private und kommerzielle Zwecke frei verwendet werden.
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