Eiszeit

Ein Gedicht von Klaus Enser-Schlag
Er sieht sie an und spricht kein Wort
an diesem schrecklich kalten Ort.
In ihrem Haus, Parkstraße 7,
hat sich das Glück längst aufgerieben.

Der Frühstückstisch mit Schmerz gedeckt,
die Liebe, sie hat ausgecheckt.
Nicht mal mehr Streit, nur Einsamkeit,
man fühlt am schlimmsten sie zu zweit…

Die Scheidung käme ziemlich teuer,
da ist die Firma – und die Steuer…
Denn beide zählen zu den Reichen,
da geht man besser über Leichen…

Doch selbst die Leichen sind verschwunden,
im Keller hat man nichts gefunden…
Nichts kann die zwei mehr an sich binden,
gehören sie nicht zu den Blinden?

So ohne Hoffnung ist ihr Leben,
kein Ziel, für das es lohnt zu streben.
Die Hölle ist schwer auszuhalten,
doch lässt man es bequem beim Alten…

Informationen zum Gedicht: Eiszeit

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21.08.2015
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