Ein heiterer Sommer

Ein Gedicht von Birgit Klingebeil
Als Vorort am Rande der Stadt gelegen,
bot sich dort einst ein beschauliches Leben.
Knapp fünfzig Häuser in nur sieben Straßen,
keiner blieb da sich selbst überlassen.

Gern denkt sie sich manchmal dahin zurück.
In diese Tage voll Unbeschwertsein und Glück!
Überall war jedes Kind stets willkommen
und wurde oft gleich in den Arm genommen.

Sagenhaft, was sie damals so angestellt!
Alle Hecken und Wiesen waren ihre Welt.
'Räuber und Gendarm'! – Das spielten sie oft.
Da wurde schon mal um die Jungen gezofft.

'Figurenwerfen'! – Ein fürwahr tolles Spiel,
nie wurde ihnen das Herumwirbeln zu viel.
Auch 'Länderklauen' haben alle geliebt.
Mancher Junge war ein charmanter Dieb!

Schon lange vorbei ist diese Kinderzeit.
Doch in ihrer Erinnerung lebt sie noch heut'.
Unvergessen das Bild dieses einen Jungen,
der ihr Herz im Sturm hatte errungen.

Oh ja! – Verliebt bis über beide Ohren,
fühlte sie ohne ihn sich öfters verloren.
Nie hatte er beim 'Uhrenkaufen' ein Problem,
sie in der von ihm gewünschten Uhr zu sehen.

Beim Federballspiel waren sie stets ein Paar.
Von Anfang an war dies den anderen klar.
Und immer wieder wurden sie auch geneckt,
hielten sie Händchen!
Unter einem Kissen versteckt!

***

Als sie Zehn war,
ist ihre Familie fortgezogen.
Entfernung aber ist
Jungmädchenträumen nicht gewogen!



© Birgit Klingebeil
[August 2023]

Informationen zum Gedicht: Ein heiterer Sommer

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05.08.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Birgit Klingebeil) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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