Ein alter Krieg
Ein Gedicht von
Nico Fender
Die Schlange kroch lange im Schatte,
und flüsterte ihm ein, das er braucht,
was ein anderer hatte.
Das Wort voller Hass, doch die Verführung zu groß
und so wählte er Blut als ewiges Los.
Jeder Sieg brachte ihn näher in den Irrsinn hinein.
Keine Schandtat sollte für ihn die letzte sein,
denn sein Fleisch soll auf ewig in seinen Erben fortbestehen.
Es kommt ein neuer Narr, der seinen Weg wird weitergehen.
Es gibt keinen Grund und doch wird er gefunden.
Er fühlt keinen Schmerz und doch sind da Wunden.
Da ist kein Allgott, der den Richter ernennt,
sondern bloß sein Diener, der Gewalt nur kennt.
Es gibt keinen Zäune, nur im Denken
und Hände die sich über fremde Erde senken.
Es gibt keine Macht, die Leben sollte nehmen,
doch dafür kranke Wesen, die sich dem Imstande wähnen.
Aus Eisen wird Schwert, aus Blei wird Patronen,
Zuerst sind es Ritter, bald sind es Drohnen.
Am Anfang war der Streit und der brachte Flammen.
Nur ein Unruhstifter - schon bricht alles zusammen.
Es klagt der Mund, verdorben die mordende Hand.
Es wächst der Hass, es schrumpft der Verstand
und das einzige, das einst herkam und für immer blieb,
war eine kriechende Schlange, ein alter Krieg.
N.Fender
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