Digitale Erwartungen

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Digitale Erwartungen

Wenn ein neues System erstarkt,
Sucht so mancher diesem zu entfliehen,
Er fremdelt, wo die Erwartungen an ihn geparkt,
Lässt das System abgelehnt weiterziehen,

Verdammt das Neue in Bausch und Bogen –
Und kann sich doch nicht verstecken!
Er flieht vielleicht in ein Asyl, das erlogen –
Und wird damit bei sich selber anecken!

Die Jugend wird auf ihn mitleidig herabsehen,
Kann seine Fluchtreaktion kaum verstehen,
Wird deshalb von ihm dauerhaft weggehen
Und sich nach eigener Zukunft umsehen.

Denn wachsen muss man mit dem Neuen,
Auch wenn es Lernmühe voraussetzt
Und Neues nicht immer wird jeden erfreuen –
Doch wäre man ja so gerne vernetzt...

Es ist leicht, die Flucht zu ergreifen,
Wenn Digitales man einfach nicht mag,
Nicht mit ihr zur Zukunft hin will reifen,
Sondern in ihr nur sieht belastende Plag'.

Doch wenn der Druck dann größer wird,
Spaltet das auch die Gesellschaft
In solche, bei denen man Lernwillen spürt
Und den Menschen, der den Zugang nicht schafft.



©Hans Hartmut Karg
2022

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Informationen zum Gedicht: Digitale Erwartungen

160 mal gelesen
05.01.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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