Die tickende Zeituhr

Ein Gedicht von Ernestine Freifrau v
Ich liege an meiner geliebten Ostsee,
plätschernde Wellen säuseln mir etwas
ins Ohr.
Ich träume und stell Sie mir vor,
die heile Welt, wie im Fernsehen in HD.

Ich sehe glückliche, tobende Kinder,
dazwischen gesunde, fröhliche Möwen,
drei bei uns nicht lebende Seelöwen.
Doch die Zeituhr tickt, das weiß sogar
ein Blinder.

300.000 Tonnen Weltkriegsmunition
verrotten auf dem Meeresgrund.
Sind unsere Fische eigentlich gesund,
ist diese Idylle nur noch eine Illusion?

Giftgas, TNT, Quecksilber und Blei
werden uns mehr Krebs bringen.
Kinder müssen mit dem Tod ringen.
Erkenne, das Töten der deutschen
Wehrmacht ist noch nicht vorbei.

Bis zu 80 Millionen Tote stehen
schon zu Buche.
Giftgase und Munition auf dem
Meeresgrund sieht man nicht.
Sie haben aber für die Tötung
von Bürgern ein großes Gewicht.
Wird Neptun uns nicht alle
verfluche (n)?

(c) Ernestine Freifrau von Mollwitz





mageba

Informationen zum Gedicht: Die tickende Zeituhr

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26.10.2025
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Ernestine Freifrau v) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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