Die Kriegsheldinnen

Ein Gedicht von Marcel Strömer
Auf den denkwürdigen Heldenplätzen
ruhen siegreich die gefallenen Göttinnen
unter zerronnenen Goldhelmen
abgelegten Blumen und Kränzen
liegen sie sich schluchzend mal schmachtend
gedankenversunken ihrer verführten Armen
besinnend des einstigen Überschwangs
die Winterstarre erduldend

Ein Leben im permanenten Winterschlaf
unvergänglich treibt ihr heimliches Atmen
die gestauchten Triebe zur verheißenen Nachblüte

Heute im Weltkriegsmuseum
wirken sie immer noch nicht erlöst
Die unablässig innere Qual sei es
ihrer staubhemdtragenden Seelenvehemenz
Sie bleibt ungewöhnlich verhärtet und gnadenlos
immer von einer Kamera streng bewacht


© Marcel Strömer
(Magdeburg, den 26.06.2017)

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Informationen zum Gedicht: Die Kriegsheldinnen

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26.06.2017
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