Die große Frau

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Die große Frau

Den schmalen Weg kam sie herunter
Und da erschien sie mir noch größer
Mit klarer Stimme und recht munter,
Federnd im Gang mein Tagerlöser!

Sie war sofort für mich zu sehen,
Recht bunt gewandet, gar nicht grau,
Beweglich, niemals blieb sie stehen,
So liebte ich die große Frau.

Von Anfang an spürte bei ihr
Ich Vornehm- und Erhabenheit.
Sie war bescheiden, eine Zier,
Stets zu Begegnungen bereit.

Denn offenbar auf Augenhöhe
Konnte den Männern sie vertrauen,
War offen für die schönste Nähe
Und lächelnd immer anzuschauen.

Doch mit der Arbeit ging sie dann
An einen weit entfernten Ort,
Wo man sie zwar erreichen kann,
Doch nur im Bild mit fernem Wort.

So musst' ich auf die Suche gehen,
Die Welt war hart, die Welt blieb rau
Und mich im Tagwerk nun umsehen
Nach einer schönen, großen Frau.

Tatsächlich blieb das Glück mir hold,
Bald fand ich dieses Haarewehen:
Ein Mädchen, frei und rein wie Gold,
Darf jetzt mit ihm durch's Leben gehen.


©Hans Hartmut Karg
2021

*

Informationen zum Gedicht: Die große Frau

246 mal gelesen
06.01.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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