Die "faulen" Maurer

Ein Gedicht von Heiner Hessel
Schreib ich schon morgens ein Gedicht,
brauch‘ ich nicht Geist nur, sondern Licht.
Drum setz ich mich ans Fenster ran,
damit ich besser schreiben kann.

Das ist so, das bin ich gewohnt
und meine Augen sind geschont.
Da kann ich draußen Vieles sehen
und sammle auch schon mal Ideen.

Als ich heut‘ Morgen so geschaut,
zum Nachbarhaus – dort wird gebaut,
sah ich drei Maurer drüben stehen,
wie sie zu mir herübersehen.

Ein Jeder trank genüsslich Bier
nach alter Maurer-Manier.
Es schien, als würden sie nicht schaffen
und nur zu mir herübergaffen.

Die Zeit verging, es war schon Zehn,
ich sah sie immer noch da steh`n.
Sie hatten immer noch ein Bier
und auch mein Fenster im Visier.

Ich glaub‘, ich denk‘, ich hör‘ nicht gut,
mir stockte fast im Herz mein Blut.
Da sagt doch Einer, der da gafft:
„Ich möcht‘ bloß wissen, was der schafft!“

Informationen zum Gedicht: Die "faulen" Maurer

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18.12.2025
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Heiner Hessel) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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