Der Paparazzo und das Model

Ein Gedicht von Ernestine Freifrau v
dritte Querstraße hinter dem Dom
in der Nähe des Weibermarktes
an einem sehr alten Haus
steht eine junge Frau mit dem Rücken
an einer schwarz-grauen Wand gelehnt
sie nahm eine Zug aus einer Zigarette
in der Rechten hatte sie ein Smartphone
vom Wind verwurschteltes, brünettes Haar
fällt mir schon von weitem auf

hätte ich sie vor vielen Jahren getroffen
wäre etwas Einmaliges passiert
sie bemerkte mich gar nicht
offensichtlich emotional, voll digital
mit einer anderen Person verknüpft
ein Lächeln machte sie noch schöner
sie nahm einen Zug von ihrer Zigarette

unsere Augen begegneten sich flüchtig
aber leider nicht süchtig
verflucht sie hatte etwas ganz Besonderes
für mich war sie leider eine Schwebende
weit über meiner jetzigen Realität
offensichtlich gab es doch eine Verbindung
sie schaute plötzlich in meine Richtung
verflucht, sollte ich etwa doch

wegen einem Foto fragen
sie sagte schlicht und einfach, kannst,e machen
in der Nähe eines Domes huschen
natürlich immer die Schatten des Glaubens
glückliche Gedanken fielen vom Himmel
ich glaube, wir waren beide happy
später auf dem Foto erkannte ich
dass sie mich sehr freundlich anlächelte

an der Stelle glaubte ich dann doch
dass es eine ewige Jugend gibt
den kindlichen Glauben würde ich mir
auf jeden Fall weiter bewahren
ich war stolz auf meinen Glauben
obwohl ich schon ganz viele Jahre
mit der Kirche nichts am Hut hatte

Ernestine Freifrau von Mollwitz
mageba

Informationen zum Gedicht: Der Paparazzo und das Model

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01.02.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Ernestine Freifrau v) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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