Der Nachtalb
Bilder gibt's, die den Verstand mir rauben,
denn was ich da seh', ist kaum zu glauben:
Ein Krake, der röchelnd zieht durch's Land
und giftgrüne Spuren hinterlässt im Sand.
Ätzend quillt der Schleim aus seinen Poren;
sein schauriges Schnaufen quält die Ohren.
Ein Anblick, der mich zutiefst erschreckt,
da auch in seinen Augen das Böse steckt.
Seine acht Arme wuseln kreuz und quer;
bereit, sich zu greifen das Menschenheer.
Er will es verschlingen mit Haut und Haar
und keiner erkennt - die nahende Gefahr.
Nur schwer zu verdrängen ist jener Traum;
wo ich mich befinde, das weiß ich kaum.
Doch sobald die Sonne ins Fenster lacht,
ist zum Glück vorbei diese grausige Nacht.
© Birgit Klingebeil
[03/2024]
Das könnte Sie auch interessieren