Der Glückspilz

Ein Gedicht von Klaus Lutz
Mein Psychiater meint:
„Nach härtesten Drogen!
„Nach unzähligen Krisen!
„Nach mehreren Therapien!
„Ist mir ein Gramm, an Gehirn, geblieben!“
Und das reicht:
„Für exzessive Masturbation!
„Für herrliche Pornofilme!
„Für wunderbare Callgirls!“
Und so bleibt Dir etwas.
Und das ist schön!
Und ich weiß:
„Ich bin ein Glückspilz!“

Mein Chef meint:
„Nach schlafenden Erleuchtungen!
„Nach freudlosen Weissagungen!
„Nach glücklosen Täuschungen!
„Ist mir ein Gramm, an Kraft, geblieben!“
Und das reicht:
„Zum qualifiziertem Putzen!
„Zum fehlerfreiem Urlaub!
„Zum faltenlosem Konto!“
Und so bleibt Dir etwas!
Und das ist schön!
Und ich weiß:
„Ich bin ein Glückspilz!“

Mein Guru meint:
„Meine leuchtenden Augen!
„Mein sprühender Charme
„Mein bezauberndes Wesen!
„Da ist ein Gramm, an Klarheit, geblieben!“
Und das reicht:
„Zum friedlichem Bügeln!
„Zum gekonntem Duschen!
„Zum staubfreiem Rasieren!
Und das ist schön.
Und ich weiß:
„Ich bin ein Glückspilz!“

Klaus Lutz

Informationen zum Gedicht: Der Glückspilz

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20.05.2013
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