Das Hündlein der Frau Frigg
Ein Gedicht von
Jürgen Wagner
Die Seuche war ins Haus gekommen,
sie hatte Kind und Kuh genommen,
auch noch die Katze weggerafft
Den Bauer hatte das geschafft
Nun saß er arm und still am Feuer
Die Zwölften kamen ungeheuer
der Wind, der fegte um das Haus
Die Tür sprang auf, ihn packt der Graus!
Doch draußen in der bitt‘ren Kälte
saß nur ein kleiner armer Welpe
Die Frau, sie holte ihn herein
Von nun an fiel ein heller Schein
ganz warm und freundlich in ihr Leben
Das Hündlein konnte sie erheben
Ein Jahr, da ging‘s den dreien gut
Dann kam die Zeit, wo alles ruht
Es klopfte drei Mal an der Tür
Der Bauer hatte ein Gespür
und öffnete der Himmelsfrau
Die sprach: ‚sei ohne Furcht, vertrau,
mein Hündlein fordere ich zwar
das ich verlor im letzten Jahr
Doch ja, ihr ward sehr gut zu ihm
und hattet Böses nie im Sinn!
Ich geb Euch meinen Segen drauf:
mit Eurem Hof geh es bergauf!'
Frau Frigg, sie rief den Hund zurück
Der sprang zu ihr und war verzückt!
Das neue Jahr bracht' reiche Ernte,
das Unglück sich nunmehr entfernte,
viel Kälber, Ferkel, reichen Lohn
und beiden einen kleinen Sohn ...
Nach einer brandenburgischen Sage zu den winterlichen Stürmen vergangener Zeiten. Frau Frigg/Holle hatte auf ihrer nächtlichen Winterfahrt einen kleinen Welpen verloren und forderte ihn in den Raunächten im kommenden Jahr zurück. Als Lied: https://youtu.be/vGSvFrd62Kc
Das könnte Sie auch interessieren