Atomzeit

Ein Gedicht von Hihö
Riesige Bauten über Nacht;
Und der Mensch hat sie gemacht.
Endlose Straßen über Land
sind gelegt von Menschenhand.
Stählerne Computer, elektrische Gehirn’
nehmen uns die Arbeit ab
und überwachen das Gestirn.

Turmhohe Raketen, gerichtet auf den Mond
bringen Astronauten dorthin wo niemand wohnt.
Nackte Frauenleiber in den Zeitungen;
Spritzer, Hascher, Tripper! – Etwas muß gescheh’n!
Antibabypillen zum Geburtenstop
weil viele Hungers sterben, hat man längst erprobt.
Der eine betet Kälber an, der and’re einen Stein,
der dritte ißt die Schweine nicht – ach muß denn das so sein?
Atomzeit ! Du bringst es weit!
Atomzeit ! Ich habe dich bereut!

Krieg im Osten, Menschenschlacht
und der Mensch hat sie gemacht.
Lachend geht der Tod durchs Land,
stets gelenkt von Menschenhand.
Stählerne Geschoße und Chemikalien
vernichten was der Fleiß erbaut
und pfeifen das Requiem.

Regierungsstreitigkeiten, weil jeder alles will
bringen Teuerungen, dem Kleinen wird’s zuviel.
Streiken und Protestieren bringt nicht höh’ren Lohn.
Revolutionen, Totschlag, Mord und Raub!
Weil dies alles Alltag ist, ist jeder dafür taub.
Der eine dient dem Teufel nur, der and’re der Magie,
den dritten quält die Rauschgiftsucht! ’S ist alles Apathie!

Atomzeit! Du bringst es weit!
Atomzeit! Ich habe dich bereut.
Atomzeit! Du tust mir leid!


Copyright © da Hihö
1970

Informationen zum Gedicht: Atomzeit

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10.11.2023
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