An meine Traurigkeit, die ich immer weggeschoben habe
Ein Gedicht von
Stay Strong
Ich weiß, du bist da.
Schon lange.
Still.
Oft viel zu laut.
Und ich hab dich so oft weggeschoben,
weil du mir zu wehgetan hast.
Ich hab funktioniert,
mich zusammengerissen,
hab gesagt „es geht mir gut “,
während du in mir geschrien hast.
Du warst da,
als ich übergangen wurde.
Als mein Nein nicht gehört wurde, es nicht gezählt hat.
Als ich mich allein gefühlt hab,
auch wenn jemand neben mir lag.
Du hast geweint,
als ich stumm geblieben bin.
Du hast gespürt,
was ich nicht fühlen konnte.
Ich hab dich verdrängt,
weil ich dachte,
du machst mich kaputt.
Aber jetzt weiß ich:
Du bist nicht mein Feind.
Du bist der Teil von mir,
der noch lebt.
Der fühlt.
Der erinnert.
Der mir zeigen will,
dass da noch was in mir ist,
das weich sein darf.
Ich hab Angst vor dir.
Aber ich will dich kennenlernen.
Ich will nicht mehr gegen dich kämpfen.
Ich will dir zuhören.
Ganz vorsichtig.
Und vielleicht irgendwann
dich in den Arm nehmen.
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