Titel | ||||
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23 | Ein Altstadtspaziergang | |||
Vorschautext: Flanierende über historischen Pflastern eröffnen gefederten Schritts, die Kopfsteine hart durch die Sohlen ertastend, verwundert die Altstadt im Blick. Die Mauern, als hätten sie Bäuche, verbiegen und oben auf Simsen gereiht, Jahrhunderte rauschend derweilen verfliegen, die Heiligen strahlend in Gold. Zwar haben sie längst schon an Einfluss verloren, betörend bleibt dennoch ihr Glanz. ... |
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22 | Dilemma | |||
Vorschautext: Die Gemeinschaft macht uns stark oder treibt uns in den Sarg. Zwischen diesen zwei Extremen schaukeln wir uns durch das Leben. Vielgestaltig eingebunden dreht ein jeder seine Runden, wird befördert und gestoppt, hochgeschossen, tief geschockt. Wer sich nicht als Größten wähnt, drumherum die Leere gähnt, ... |
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21 | Festungen | |||
Vorschautext: Es scheint eine undefinierbare Schwere zu lasten auf unserer so gewichtigen Wohlstandswelt, mit ihren endlos langen, lärmenden Straßen, den Glitzertürmen bis hoch in das Himmelszelt. Dazwischen klaffen quirlig flimmernde Schluchten, wie immer funkelnd überbordend erfüllt von schlierenden Strömen Menschenglasmetall. Auf den Inseln der Seligen tummeln sich nur die wenigsten. Verrennt euch nicht im Spiegelkabinett. ... |
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20 | Wohin auch immer | |||
Vorschautext: Die Zeiten stürmisch, die Fassaden beben. Erschütterung der wohlverdiente Lohn. Zu lange währte die Verblendung schon und irgendwann erwischt es uns im Leben. Auf hoher Leiter brechen brüsk die Streben und drumherum steht alles unter Strom, zumal die Schadenfreude und der Hohn so übermäßig johlend sich erheben. Der sture Aufwärtsdrang hat hier versagt und sich dann trotzig mit dem Schalk verbündet. ... |
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19 | Ein Gnadengesuch | |||
Vorschautext: Wie können wir verhindern was geschieht? Der Wahnsinn wird so schnell kein Ende finden. Unmöglich irgendjemand hier entflieht, zu keiner Zeit, sosehr wir uns auch winden, ganz gleich wie weit hinaus es uns noch zieht. Dem Erdendunstkreis wir wohl kaum entschwinden. So senden wir um Gnade ein Gesuch dem Rest der Welt. Beendet sei der Fluch. Auf Gottes Segen können wir nicht bauen. Der Weltenzustand führt auf uns zurück. Wir brauchen nur einander zu vertrauen ... |
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18 | In stiller Nacht | |||
Vorschautext: In des Winters eisigem Hauch erstrahlt es aus der Dunkelheit nach altem überlieferten Brauch in fröhlich funkelnder Festlichkeit. Schnee bedeckt die schlummernde Welt und schimmert schwebend im bunten Licht und traumversunken eingehüllt erheben wir uns innerlich. |
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17 | Ganz ungewollt | |||
Vorschautext: Es siegt doch immer wieder ein Verhalten, das wir wohl alle aus Erfahrung kennen, als unversöhnlich impulsives Brennen erbarmungsloser dunkler Urgewalten. Gefühle schlackengrubenhaft erkalten. Zermürbt ist schwindsuchtartig das Vertrauen. Wer einst geliebt, verursacht nur noch Grauen. Vorbei... Es gibt kein Hindern und kein Halten. Aus uferlosen Quellen, übermächtig, entlädt sich druckvoll schmetternd mancher Schrei. ... |
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16 | Schweregesättigt | |||
Vorschautext: Was nun genau das Entscheidende sein soll, verbleibt wohl im Dunkeln. Fällt´s uns zunächst auch nicht leicht, schwerer wär´s andersherum. Lässt überhaupt das Geheimnis jemals in Gänze sich lüften ? Einfach nur aus und vorbei wäre das neckische Spiel. Einlassen müssen wir uns und wissen im Grunde recht wenig. Festhalten brauchen wir nichts, packt´s uns doch hart schon genug. Schweregesättigt die Opfer erdrückenden täglichen Grübelns. Tiefgehend ballastbefreit ist man bereit für die Welt. |
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15 | Die Bürde wächst | |||
Vorschautext: Das größte Leid meist unentdeckt, wo niemand es vermutet, steckt, als Schwermut in hellem Lichterglanz, geschäftig flackernd vor sich verborgen, Paläste, hoch, im Überschwang. Genauso groß sind auch die Sorgen. Denn alle Werke wiegen schwer, nicht nur von ihrem Gewichte her. Sie fordern Tribut, wirken zurück, verstricken uns fast jederzeit. Der Glaube nur, dies sei das Glück, ... |
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14 | Motto | |||
Vorschautext: In des Irrsinns munteren Weiten, mitten im bunten Geschehen, leichtfüßig und unversehens Wege finden und beschreiten. |
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13 | Inwendig | |||
Vorschautext: Räudig um Erlösung ringt, was der Mensch am meisten fürchtet, bis in seine Träume dringt und ihn nicht mehr loslässt... Quälend mörderisches Leiden ist uns Menschen allzu eigen. |
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12 | Arbeitsmoral | |||
Vorschautext: Räderwerkspräzision verbindet sich mit uns in Lohn und Brot brüderlich. |
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11 | Die große Frage | |||
Vorschautext: Sicherheit erstreben wir. Unsre Welt scheint außer Frage in sehr brandgefährlicher Lage. Aber wo nur steckt die Gefahr? Überdruck wohin man blickt. Kaum noch einer sich erschreckt. Wir sind immer auf der Hut, haben Angst, es fließt bald Blut. Schon seit jeher Kriege wüten. Dies nun gilt es zu verhüten. ... |
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10 | Einstimmung | |||
Vorschautext: Gefühle und Empfindung durchpulsen unser Leben in inniger Verbindung mit rege denkendem Weben. Aus leisem Rauschen drehen, noch unklar der Verlauf, verrückteste Ideen. Sie tauchen einfach auf. Sie tauchen wieder unter, ganz wie man´s haben will, ... |
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9 | Rechthaberisch | |||
Vorschautext: Um´s Überleben scheint es sich zu drehen. Wie könnte sonst so groß der Starrsinn sein, den Menschen zeigen ohne zu verstehen? Es grenzt schon fast an Überheblichkeit. doch ähnelt´s wirklich mehr dem Untergehen, Relikt, verschleppt aus weit entfernter Zeit, als sei´s ein Kampf um Sieg und Niederlage. Sie kennen keine Einsicht, keine Gnade. Es muss um´s Überleben gehen für sie und einzig Angriff wähnen sie als Chance. Im Unrecht fühlen sie sich aber nie. ... |
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8 | Verwandlungskünstler | |||
Vorschautext: Beizeiten kann es uns durchaus passieren, dass restlos eingespannt im Räderwerk, wir uns verschlungen einverleibt verlieren. Die Kräfte schwinden schleichend, unbemerkt geraten wir ins rädernde Rotieren, mutieren giftig ausgebrannt zum Zwerg. Zusammenbruch erwartet uns schon rettend. Für eine Weile lösen sich die Ketten. Genauso möglich ist es umgekehrt, dass wir entscheiden, uns zurückzuziehen. Sind wir auch überwiegend unversehrt, ... |
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7 | Eigenmächtig | |||
Vorschautext: Immer dieses viele Denken. Ständig geht es hin und her. Könnte ich es einfach lenken, dann wär alles nicht so schwer. Große und auch kleine Sorgen, neben Glück und Heiterkeit, gestern, heute oder morgen, machen sich im Denken breit. Was ich jetzt gerade mache, muss doch auch am wichtigsten sein. ... |
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6 | Und immer wieder neu | |||
Vorschautext: Dem Dunkel tiefen Schlafes entsteigend, bringt jeder Tag ein neues Erwachen, die aufgescheuchten Träume vertreibend, dem grellen Geschehen Platz zu machen. In frisch zu allem entschlossener Gespanntheit auf reges Tagwerk, das sich schon bereithält, vermeintlich in guter alter Bekanntheit, bleibt die Vollendung doch unerreichbar. |
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5 | Mit der Zeit | |||
Vorschautext: Wir denken wie wir atmen die Umgebung in uns ein und schrundig fräsen die Jahre Widerstände kurz und klein |
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4 | Paradox | |||
Vorschautext: Einst aus dunkler Höhle tauchend entwunden, schnappen wir nach Licht, baden gern in Ultraviolett, jagen in Funkenstürmen nach dem flüchtigen Glück. |
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