Gedichte über Satire - Seite 101

Schönhuber-Aloisius von der Schweber-Alm geht einkaufen. Manchmal, insbesondere dann, wenn er knapp mit Überlebensmitteln ist, sucht er die Stadt heim. Man kann sich dort seinem Temperament nicht entziehen, jedenfalls nicht so schnell.

An einem Markt in der Stadt hält er an.

Himbeeren, steigt er aus. Brombeeren, Johannisbeeren, denkt er bei sich. Irgendwie muss ich mich erhalten. Er folgt irgendwie auf eine rituelle Weise seinen Instinkten..

Laut preist ein Verkäufer neue Kartoffeln an. Schönhuber-Aloisius guckt; zu laut, der Verkäufer zu groß, die Kartoffel für den Preis zu klein, sagt er sich. Erdbeeren, trägt er sich in sich fort.

Himbeeren, Brombeeren, Johannisbeeren, Erdbeeren.

Ein anderer Händler preist sein Obst an: "Golden Delicious für 2 Mark das Pfund!" Ekelhafter Realo. Schönhuber gibt "zu Grün und zu dick" zurück.
"Was?" fragt der Verkäufer.
"Du", denkt Schönhuber-Aloisius von der Schweber-Alm, Himbeeren, Brombeeren, Johannisbeeren, Erdbeeren, Waldbeeren.- Ungerührt stakst er weiter.

Irgendwie riecht es sogar, grübelte er, macht eine Grimasse.
Schon hat er es ihn am Ohr. "Himbeeren!", zirpt es an seinem Hörorgan vorbei, "preiswerte Himbeeren!" Schönhuber-Aloisius schämt sich vor sich selbst.

"Hamse' auch Zündkerzen?" fragt er das hübsche Mädchen.

Etwas der Farbe des Gesichtes der jungen Frau verschwindet und taucht in Aloisiusens Gesicht auf.

"Na, denn dann nicht!" gibt er lautstark zurück und stakst weiter. Mir mangelt es an zündenden Funken, überlegt er für sich... .


© Auris cAeli

Marktbesuch

Die eine meint, so grottenschlecht
Sei nur ihr Mann – und selbstgerecht.
Sie braucht Dich, muss mit Dir reden,
Also geht’s labernd durch die Läden.

Man trifft so gern die Tratschperson:
„Weißt Du‘s denn schon…?“
Die ist immer auf dem neusten Stand,
Egal, wo sie geht am Marktstand.

Beide wissen: Die Welt ist schlecht,
Nichts ist gut und nichts gerecht.
Nur sie können sich Urteile zutrauen,
Denn sie allein sind ehrliche Frauen…

©Hans Hartmut Karg
2025

*

***

29. August - Tag der Individualrechte
in den Vereinigten Staaten


Ein Land begeht heut', das ist komisch,
wenn man's bedenkt, schon sehr ironisch,
das Recht der Individualität,
doch die ist drüben dünn gesät.

Denn, was sozial wird abgeschafft,
es wird regiert nur dünkelhaft,
man füllt sein Säcklein auf mit Gold,
das einer weltweit hat geholt.

Vergessen wird die Nation,
es herrscht nur noch ein rüder Ton,
vernetzt mit Drohung und Gewalt,
das ganze Land - arm an Gestalt.


29.08.2025

(kuriose "Feiertage")

Vasallen schmeicheln sehr dem König,
Woll'n ihn vor ihren Karren spannen,
Weshalb auf eine List sie sannen,
Der König lächelt nur ein wenig.

Er hat die Bande längst durchschaut,
Sie schwätzen viel von einem Frieden,
Doch woll'n sie Krieg und Waffen schmieden,
Drum fährt der König aus der Haut:

"Ein jeder von euch ist ein Tor!
Die ganze Welt, sie ist im Wandel,
Nicht Kriege retten uns, nur Handel,
Ich knüpf mir jeden von euch vor!"

Drauf schaut die Bande ängstlich drein,
Es hilft ja nichts, sie muss sich fügen,
Der König lässt sich nicht betrügen
Und spricht am End: "So muss es sein!"

Veröffentlicht in meinem Buch "Deutsche Lakaien und Vasallen. Satiren", erhältlich bei Amazon.de.

Skorpione


Der Skorpion "Stech in den Po",
traf seinen Kumpel
"Stech in das Knie".
Der kam gerade von seiner
Freundin "Sticht überall hin".

Hallo "Stech in das Knie",
wie geht es Dir so."
"Ach," sagte "Stech in das Knie",
"komme gerade von
"Sticht überall hin",
sie war überhaupt nicht gut drauf."

"Warum nicht", fragte
"Stech in den Po".
"Stech in das Knie" sagte,
"Sticht überall hin" hat ihren Bruder
"Stech mich nicht noch einmal"
bei der Zwielichtigen
"Sticht alle aus" erwischt.

"Ach", sagte "Stech in den Po",
sind wir bei der"Sticht alle aus"
nicht alle mal erwischt worden?
"Ja" sagte,"Stech in das Knie"
"aber die hatten bestimmt alle keine
Schwester wie "Sticht überall hin".

Als "Sticht überall hin" ihren Bruder
"Stech mich nicht noch einmal"erwischte,
stach sie überall hin und ihr Bruder
rief immer "Stech mich nicht noch einmal"
obwohl "Sticht überall hin"
schon längst aufgehört hatte.

Er rief das immer noch, als ich da war
aber Du weißt ja wie "Sticht überall hin"
drauf ist, denn zwischendurch ist
"Sticht überall hin" nochmal zu Ihrem
Bruder"Stech mich nicht noch einmal"
hingerannt und "Sticht überall hin"
machte ihrem Namen alle Ehre."

"Ja", sagte "Stech in den Po",
ich kenne "Sticht überall hin"
leider aus eigener
Erfahrung zu gut.
Wenn "Sticht überall hin"
einmal damit angefangen hat,
hört sie nicht so schnell
wieder damit auf.

"Und wie geht es
"Sticht alle aus"?
Hat "Sticht überall hin"
sie fertig gemacht"
fragte "Stech in den Po"
lachender Weise.

"Stech in das Knie"
lachte verschmitzt
bei dieser Frage und sagte
"Sticht überall hin"
wollte es mir nicht sagen
aber ihr Vater
"Schnellster Stecher"
erzählte mit einem
breitem Grinsen
das "Sticht alle aus"
so schnell niemanden
mehr aussticht."

"Stech in den Po" und
"Stech in das Knie"
fingen beide an zu lachen
und wollten jetzt gerne
verrückte Sachen machen.
Sie gingen zum Parkplatz
für Touristen, versteckten sich
in Kisten.

Nach einer Weile, ohne Eile,
kam ein Bus mit Touristen
angefahren, kannten
bestimmt nicht hier
die Gefahren!

Der Erste sich auch schon hinhockte,
"Stech in den Po" und "Stech in das Knie"
es frohlockte.
Der Scout sah dies und mahnte, "er solle stehen oder gehen aber niemals hocken!"
Dem Touristen konnte die Warnung nicht schocken, blieb trotzdem stur hocken.

Die Chance war für "Stech in den Po" und
"Stech in das Knie" gekommen.
Sie haben vorher etwas Anlauf genommen.
Machten beide ihrem Namen alle Ehre!
"Stech in den Po" und "Stech in das Knie" stachen zu, der Tourist schrie laut auf,
das Drama nahm seinen Lauf.

Der Scout kam angerannt, hat die Situation sofort erkannt und sagte ganz entspannt.
"Sie haben noch einmal Glück im Unglück gehabt."
Er zeigte auf "Stech in den Po" und "Stech in das Knie", der Tourist noch lauter aufschrie.
"Die Stiche von diesen Skorpionen tun weh, keine Frage, aber es sind nicht Ihre letzten Tage."

Der Scout, holte eine Salbe aus seinem Rucksack heraus und schmierte sie auf die schnelle auf die Einstichstelle.

"Stech in den Po" und "Stech in das Knie" sahen alles mit einer riesen Schadenfreude.
Sie riefen, "Oh man diese Leute von heute, sind einfache Beute."

Als der Scout "Stech in den Po" und
"Stech in das Knie" wieder entdeckte,
zwinkerte er Ihnen zu
"Stech in den Po" und "Stech in das Knie" winkten und waren verschwunden im Nu...







Jwu 68