Gedichte über Lebensweisheiten - Seite 305

... dann klappts mit der Gewichtsabnahme!


Amalie war ihr werter Name,
sie war von Kopf bis Fuß ganz Dame,
man war sich schon von weitem klar,
dass sie was „ganz Besondres“ war.

Sie riet mir damals jungen Frau,
acht’ stets auf die Figur, sei schlau
und wo immer du auch isst,
„merk dir’ nur der Pöbel frisst!“.

Oftmals hab ich unterdessen,
diesen Ratschlag gern vergessen:
„dass ich nippe wie ‚ne Dame“,
wegen der Gewichtsabnahme.

Er brachte außerdem gewisse,
moralische Gewissensbisse,
wie sollte ich mich diesem beugen,
ohne Herkunft zu verleugnen?

Manchmal wünsche ich zwar sehr,
dass ich eine Dame wär,
eine hat’s, die andre nicht,
nämlich Idealgewicht.

Kinder soll man nicht an Eltern messen;
junger Fuß lässt sich nicht pressen.
Er will in all und jeden Ecken
neue Wege sich entdecken.

Auch Eltern soll man nicht stets schelten,
wenn Kinder als Verbrecher gelten.
Denn von der Sehne eines Bogen
schon verschied´ne Pfeile flogen.

Ein jedes Pferd folgt seinem Zügel,
und jedes Kleid liebt eignen Bügel.
Drum, mein Freund, sei nur nicht bange.
Jeden zwickt mal eig´ne Zange.

Es steckt nun mal in allem Leben
Verantwortung für´s eig´ne Streben.
Denn jedes Wesen für sein Sein.
steht einmal da - und ist allein.

Da liegts wie ein zerriss´nes Kleid,
und wartet auf den Endentscheid.
Es sieht die Moden a la Stangen
Und wünscht sich sehr, neu anzufangen.
Es würde alles anders machen...

Das Urteil fiel
nach altem Stil.
Die Richter lachen,
klingt es auch hart:
Der Fetzen wird zum Dung gekarrt!
Die einz´ge Chance wurd vertan!
So steht´s nun mal im Schöpfungsplan!

(2013)











den Fetzen auf den Mist gekarrt!




(2013)