Gedichte über Freundschaften - Seite 119

Freundschaft halten,
sie zu pflegen,
das ist nicht
jedem Menschen gegeben.

Schweigen ist hier
manchmal angesagt,
doch mancher Freund
daran kläglich versagt.

Wahre Freunde
sich alles erzählen,
können Streiten, Schweigen
einander wieder Vergeben.

Können zusammen
Lachen und Weinen,
sich in die Arme nehmen
und auch tüchtig teilen.

Zusammen Quatschen,
vieles ausprobieren,
diese Freunde werden sich niemals
aus den Augen verlieren.


Sabine Volkmar 19.06.2010

Man sagt mir, ich bin deine freundin,
man sagt mir, ich bin immer für dich da,
doch ich kann es nicht fühlen.

Man sagt mir, du kannst bei mir heulen,
Man sagt mir, du bist wunderbar,
doch ich sitze zwischen zwei Stühlen.

Man sagt mir, du kannst immer auf mich zählen,
Man sagt mir, du bist nicht allein,
doch ich kann es nicht hören.

Man sagt mir, ich werd dich niemals quälen,
Man sagt mir, ich bin dein Heim,
doch es wird mich zerstören.

All die Worte kommen nicht mehr bei mir an,
denn ich stehe an einer Wand,
du hast mich immer wieder belogen,
und ich fühlte mich betrogen,
freundschaft nenne ich es nicht,
die Schmerzen sind schlimmer als ne Gicht,
abschliessen werde ich mit dir,
kann ich allen raten hier....

Gemächlich blühn Arcadiens Felder.
Doch mit reiner, reifer, goldner Frucht.
Sie ist nicht einfach - Wörtersucht.
Doch so schön, wie alle Wälder.

Dein Wörterfeldchen, hab ich besucht,
Wie schön ist es gefüllt. - Gar nicht leer.
Deine Ernte gäb so viel her,
Vom Zauberwald; ganz unverrucht.

Soll es denn verderben, all dein Gold?
Oder hat ein Sturmwind dich zerzaust?
Fast ists, als ob ein Aff mich laust!
Doch nur mein Herzlein schmollt.

Kein Menschenweg ist zu erzwingen,
Doch weil ja oft: Mut und Hoffnung bleibt,
Wird sehr grosses noch gelingen.
Denn selbst ein Schössling, aus Staub treibt.

Jetzt Bücher pflücken? Blumen blättern?
Ists der Vögel - Flügelschlag genug?
Ich könnts nicht. Brauch den Wörterschmuck.
Und höre oft: Humbug. Humbug.

Lass deine Felder blühn. - Gemächlich.
Doch lass sie blühn! vielleicht jährlich(?)
Man weiss: Wege sind beschwerlich.
Doch lasse nicht welken: dein Ich!

Es gibt Menschen, die Menschen, als Menschen nicht mögen.
Ohne dabei, auch nur, ein bisschen zu erröten.
Da wird bemäkelt, beträkelt, ohne zu reden;
und ganz fanatisch, sind sie so immer dagegen.

Ein Foto in Trümmern: Altes schwarz, auf altem weiss.
Die geränderten Ränder, am Foto: Sie riechen nicht mehr.
Die Erinnerung gestern, ist neblig und trüb.

Die Jahre vergehen: Preis. Fleiss. Vergessener Schweiss.

Am Fenster trägt Luft: Vogelstimmen vorbei.
Fliegendes Glück. Husch husch. Und der Mund war nicht auf.

Wegsehen ist einfach. Verdrängungen auch.

Es gibt Menschen, die Menschen, als Menschen sehr lieben.
Da reicht ein Blick, ein Lächeln, ein Händedruck aus.
Das ist so vergnüglich, das die Katze streichelt Maus.
Und in den Augen ist: Verstehen geblieben.

Da werden noch Briefe, mit Inbrunst geschrieben
und alle Gedichte bekommen Applaus.
Und sollten die Augen, sich einmal auch trüben,
so werden die Worte: zum tröstenden Schmaus.

Die Jahre vergehen: Verheissungsvoll schön.
Das Haare gar tanzen, zu freudigen Höhn.

Die geränderten Ränder, sie riechen nach Farben,
auf der Palette des Lebens. Die Mixtur Mensch.
Die Hand und der Kuss verköstigt die Narben;
dass du nicht mehr grau bist, wie ein steinerner Mönch.