Zweischneidigkeit einer Rasierklinge

Ein Gedicht von Ingrid Baumgart-Fütterer
Rasierklinge schabt übers Bart-Stoppelfeld,
Schneidtiefe ist auf Kurzhaarrasur eingestellt,
jedes Schaben entfernt Schatten aus dem Gesicht,
freigelegte Haut wirkt blass im Tageslicht.

Wenn Klingenwerbung mehr verspricht als sie hält
ähnelt Stoppelfeld ehr einem Schlachtfeld
während Klinge schrammt rupfend über die Haut,
ertönt des Opfers Wehgeschrei schrill und laut.

Die Wunden werden mit Pflaster abgedeckt,
Kratzer am Hals hinter Schlips, Kagen versteckt -
glattrasierte Haut verlor ihr „Reibeisen“,
doch ist durchzogen von blutigen „Schneisen“.

Informationen zum Gedicht: Zweischneidigkeit einer Rasierklinge

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14.12.2025
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Ingrid Baumgart-Fütterer) für private und kommerzielle Zwecke frei verwendet werden.
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