Zweigeteilt
            
            
                Ein Gedicht von 
Inge Millich
            
                Der Mund, er will nicht sprechen,
 lässt mich allein,
meine Ohren zu, sie hören nichts
und mein Gefühl?
Spüren will ich, sein
doch
eine Träne rinnt über mein Gesicht
noch 
weiß ich nicht
warum ich wein‘.
Zweigeteilt, so fühle ich
die eine Seite 
kalt wie Eis
daneben lodert grell ein Licht
so heiß 
und doch, es wärmt mich nicht.
Zwei Seelen wohnen ach in meiner Brust
und beide wollen mir gehören
So voller Inbrunst, voller Lust
versuchen sie, mich zu betören.
Zweigeteilt höre ich Stimmen flüstern,
die eine sanft im Klang,
die andere so machtvoll lüstern.
Doch macht sie mich nicht bang.
Keine davon hörte jemals ich fluchen
drum nehme ich mich an.
Zweigeteilt werd‘ ich versuchen
zu leben, wie ich kann.
© Inge Millich            
                            
                    
                    
                        
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