Zwei Sichten

Ein Gedicht von Ingo Baumgartner
Die Schneenebelpferde, sie kennen kein Traben,
Galopp oder Ruhe bestimmen das Wesen
der Schwaden. Es rauchen die Naben -
- die Streitwägen Odins. Verschüchterte Knaben
von Erdlingen suchen im Brodem zu lesen,
warum das erboste und zürnende Oben
es schwer macht, den Julmond Dezember zu loben.

Der Mythos der Alten, das nördliche Erbe,
strebt hin auf die Umkehr des Lichtgottes Sonne,
erst dann weicht das Dunkel, das Grauen, das Herbe,
so steht es in Buchenstabs rindiger Kerbe,
der Freude, dem Tanz um das Feuer der Wonne.
Für Christen und alle, die Frieden erhoffen,
hält Kerzenlicht frohe Gedenkräume offen.

Informationen zum Gedicht: Zwei Sichten

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08.12.2014
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