Zeitgeist

Ein Gedicht von Tilly Boesche-Zacharow
Jede Zeit hat ihre Geister,
jede Zeit hat ihre Kraft;
jeder Zeit entwächst ein Meister,
der aus Kleinem Großes schafft.

Willst du dich mit jenen messen,
die das Fundament gelegt?
In schablone sich einpressen -
ist es das, was weiterträgt?

Was gewachsen ist im Boden,
behandle es als Urnatur.
Alten Baum sollst du nicht roden.
Er ist Keim der Lebensspur.

Ist die Wurzel abgesägt,
verwelkt das grünste Blätterdach.
Ein winz´ger Keim macht - fortgefegt -
Riesenbau zum Sterben schwach

Verloren ging uralter Plan.
Er zerriß wie nie gewesen.
So, kleiner Mensch, gehts dir im Wahn.
Nach Jahrmillionen wird man´s lesen.

(2012)
(2012)

Informationen zum Gedicht: Zeitgeist

1.875 mal gelesen
(23 Personen haben das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 2,6 von 5 Sternen)
1
05.12.2012
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige