Wolf im Schafspelz

Ein Gedicht von Gisela Danisman
Der böse Wolf, wie sieht er aus?
Manchmal kommt er sogar zu Dir in’s Haus.
Im Schafspelz tritt er oftmals an,
damit sein „Gesicht“ man nicht erkennen kann.

Liebenswert, höflich nett und sehr manierlich,
krümmt Rücken er, verzieht Gesicht possierlich.
Zwei Gesichter hat er stets dabei,
täuschend ehrlich, offen, frank und frei.

Er hofiert begehrlich das Objekt,
das den Angriff gar nicht checkt.
Geschmeichelt von so viel Nettigkeit
ist voll Vertrauen es bereit

zu glauben was da vorgespielt
bis die rosarote Brille ganz gezielt
mitten auf der Nase sitzt
und keine Warnung vor der Dummheit schützt.

So tappt das Opfer in die Falle rein
weil vermittelt wurde „Glücklichsein“.
Vom Schaf im bösen Wolf so suggeriert,
das Opfer blind und beeinflusst reagiert.

So ahnungslos naiv und voll Vertrauen
hat der Wolf es in den Klauen –
bis, wie bei Rotkäppchen im dunklen Wald,
es endlich laut im Gehirne schallt …

ein Wolf ist’s und kein harmloses Schaf,
verschwinde ganz schnell und beende die Straf‘,
leb‘ nicht mehr länger in diesem Knast,
wo Du das Lachen verloren hast!

Bäume Dich auf und rette Dein Leben,
nutze die Chance, einen Neuanfang eben.
Sei vorsichtig, habe Mut und viel Kraft,
schon ganz andere Hürden hast Du geschafft.

07.07.2022GiselaDanisman

Informationen zum Gedicht: Wolf im Schafspelz

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07.07.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Gisela Danisman) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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