Wir schnaufen im Duett

Ein Gedicht von Horst Rehmann
Mein Laubsauger hat wohl Gefühle,
ich will es keinesfalls verhehlen,
wahrscheinlich sind es ziemlich viele,
hab keine Lust diese zu zählen.

Oftmals kommen wir schwer zum Ziele,
denn immer wenn ich am Saugen bin,
denke ich, er mag wilde Spiele,
stark rüttelnd spinnt er dann vor sich hin.

Er saugt Laub oft auch in Mengen auf,
ich fahre ihn dann schnell herunter,
und wenn´s sein muss, setze ich mich drauf,
dann summt er wieder leis und munter.

Ganz gemütlich tingeln wir ums Haus,
dieses Miteinander find ich toll,
doch mein Laubsauger geht plötzlich aus,
ich nehm an, sein Beutel ist prall voll.

Drum schwing ich kurz mal meine Hüften,
meinem Sauger wird es dabei heiß,
ich muss ihn anstoßen zum Lüften,
welch ein Glück für ihn, dass ich es weiß.

Kraftvoll packe ich sein langes Rohr,
bin völlig sicher, ich hab's im Griff,
das kommt zwar nicht allzu häufig vor,
doch mein Hof kriegt so den letzten Schliff.

Am Ende schnaufen wir im Duett,
schlimm, wenn ich den Laubsauger nicht hätt,
ich finde ihn wirklich smart und nett,
doch schlafen werd ich – allein im Bett.

© Horst Rehmann

Informationen zum Gedicht: Wir schnaufen im Duett

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09.11.2023
Das Gedicht darf weder kopiert noch veröffentlicht werden.
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