Winterzeit (Die Zuversicht)

Ein Gedicht von Caeli
Die Tage sind derzeit kürzer als gewöhnlich
Ihre Länge nimmt sogar noch ab
Mit den gefährlich dunklen, kalten Nächten bin ich beinah´ unversöhnlich
Sie erinnern mich an etwas das ich nicht gerne hab

Die Natur kommt um das Leben
Sie verliert an Wärme Tag für Tag
Von der Zuversicht kann sie uns nichts mehr geben
An der uns doch im Frühling so viel lag

Das Jahr findet langsam zu seinem Ende
Ruhe kehrt ganz schleichend ein
Erst weit nach der Wintersonnenwende
ersprießt in der Natur der bereits gesäte neue Keim

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An Barbara beginnt das Wasser des Sees zu frieren
Der Frost macht es fast zu Stein
Winzige filigrane Kristalle es verzieren
Ganz sicher wird das Eis noch brüchig sein!

Die schweren gelblichgrauen Wolken an Nikolausabend wirken sehr verdunkelt
So sieht der Schnee aus bevor er fällt
Das Kerzenlicht warm im Aug´ des Kindes funkelt
In der Nacht wird die Landschaft weißlich aufgehellt

Am nächsten Morgen ist es verschneit und eisig
Auf dem Weg zur Schule gewissermaßen kalt
Hat man es an diesem Morgen allzu eilig
Ist man für Kinderfreuden schon zu alt

Des Nachmittags wollen die Kidis Schlittschuh laufen geh´n
Gleiten leichtfüßig übers spiegelglatte Eis
Die Alten, die sich darauf nicht versteh´n
Trinken an einer Bude Glühwein heiß

Die Adventszeit zieht so dahin recht schnelle
Aber zu Hause ist es auch ganz schön
Im Herzen wird´s den Menschen warm und helle
Das nahe Weihnachtsfest versöh´n

Der Tannenbaum steht schon in der guten Stube
Er wird geschmückt mit Glitzerzeug
Am Weihnachtsbaum wartet manch ein Mädel manch ein Bube
Auf das das Christkind deren Wunsch erhöre und sich zur Erfüllung auf die Erde niederbeug

Das Fest des Friedens und der Herzen hat kaum begonnen
Da ist der Abend schon vorbei
Nicht ohne Böll´sches Scherzen: eine Verlängerung bleibt unbenommen …

Des Tags darauf beginnt das Festtagseinerlei

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Die Weihnachtstage eins und zwei
Der Familie gehören
Die Jungen naschen die Alten picheln und schimpfen auf die Völlerei
Dabei will man die Lieben auch nicht stören

Die Kinder sich in Freude tragen
Sie sitzend spielend unterm Baum
Wo sie gestern noch unerfüllt und mit bangen Fragen
Ob das Christkind erfüllt den ihren Traum?

Auf das Fest folgen vier, fünf Tage
Die nicht ganz so wirklich sind
Der Denker stellt sich hier unter anderem die Frage
Wann das neue Jahr denn nun beginnt

Mit den ersten Raketen oben über´n dunklen Himmel wischend
Mit perlendem Sekt der im Kelch zum Gruße hochgehoben
Mit Feuer Blei und Wasser sich unter Kinderaugen zischend mischend
Will man das alte Jahr an dessen Ende loben

Man prostet beherzt einander zu
Hat für die Zukunft gute Vorsätze ersonnen
Entsprechend gilt: „Wer auf solche nichts mehr tu´
hat sein Schicksal schon in Kauf genommen…“

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Dann ergreift uns der Winter nochmal für einen Moment
Erst frostig und vereist
Klirrende Kälte regiert für ein Weilchen wie schon in Advent
solang´ bis die Kälte sich als bloße Nässe nur noch schmuddelig beweist

Gedankenleer und im Sinn arg grau
Gestimmt ganz wie ein Wolkenmeer
Wird man aus dunklem Winter schwerlich schlau
Wenn man des rechten Ziels entbehr

Die Tage werden zwar langsam wieder länger
Die Dunkelheit fällt trotzdem schwer
Der Seelenraum wird scheinbar enger
Die warme Frühlingssonne fehlt wirklich sehr

Dann streben an einem ziemlich trüben Tage
Die ersten Krokusse zum blassen Licht empor
Diese Frühlingsboten versetzen den Mensch nun wieder in die Lage
Zu finden, was er fast verlor…

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Sonnenlicht und Sonnenwärme
Der Tage Länge nimmt nun spürbar wieder zu
Weidenkätzchen von denen gar Mancher doch so schwärme
Narzissen sprießen strahlen leuchtend gelb im Nu

Der Duft des Frühlings und der Vögel Singen
Machen uns Menschen wieder froh und frei
Das Jahr in seinem Lauf entlässt den Winter unter sanftem Ringen
Holt den Glauben an „das Morgen“ und die Zuversicht herbei …

© Auris Caeli

Informationen zum Gedicht: Winterzeit (Die Zuversicht)

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25.12.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Caeli) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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