Wieder ein verlorener Tag

Ein Gedicht von Max Vödisch
Ich sitze stumm im grellen Licht
eines Ladens, der vom Trieb verspricht.
Bilder flimmern billig, laut und leer,
mein Inneres bleibt kalt und schwer.

Die Luft ist dicht, von Rauch durchzogen,
der Profitgedanke bleibt verwogen.
Die Leere schreit, steril und grell –
ein Ort, der bricht die Würde schnell.

Kein Funken Wärme, kein Gefühl,
bis plötzlich – zu nah, zu viel –
ein Betrunkener taumelt auf mich zu,
als wär ich ihm vertraut im Nu.

Ich reiche stumm die Hand, schau auf die Uhr,
die Welt bleibt fremd, mein Herz ist stur.
Ein Blick, ein Schlag,
wieder ein verlorener Tag.

Ich steh nun auf, verlasse den Ort,
den grellen, kalten, dumpfen Hort.
Mit Hoffnung, dass ich ihn nie mehr seh,
denn dieser Laden tut schon von außen weh.

Informationen zum Gedicht: Wieder ein verlorener Tag

8 mal gelesen
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13.10.2025
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Max Vödisch) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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