Wer die Welt für sich erfindet

Ein Gedicht von Farbensucher
Als hätt‘ ein Zauber mich gestreift,
mir Nebelschleier weggezogen,
mit allen Sinnen ich begreif:
Was Leben „ist“, ist nicht verlogen.

So nackt und klar liegt es vor mir,
als wär Geheimnis nun gelüftet;
und alte Träume ich verlier
in Klarheit, die sich schmerzlich lichtet.

Das Leben ist nicht voller Wunder,
wenn ich mein Herz davor verschließ;
nüchtern gelebt, zieht Leben runter –
Am Ende dunkle Erde siegt.

Lass ich mein Herz zu Worte kommen,
das in den Sinnen laut pulsiert,
erweck ich in mir tausend Sonnen -
Das Leben immer „nackt“ gebiert.

Nichts „ist“ für den, der nichts empfindet
und unberührt die Sinne lässt.
Doch wer die Welt für sich erfindet,
ist nicht mehr nackt, wenn sie verletzt.

Informationen zum Gedicht: Wer die Welt für sich erfindet

163 mal gelesen
(Es hat bisher keiner das Gedicht bewertet)
-
23.01.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Farbensucher) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige