Welt der Lüge

Ein Gedicht von Hans Witteborg
Schlaf ein mein Kind
Schlaf ein geschwind
Wirst von Engeln bewacht
Bis vorüber die Nacht

Du wirst umsorgt und gehegt
Man zur Ruhe dich legt
Satt und zufrieden
Ist Glück dir beschieden

Schlaf ein mein Kind
Schlaf ein geschwind
Wirst Obdach schon finden
Unter Brücken und Linden

Du gehörst uns nicht zu
Streun nicht rum und gib Ruh
Such dir ein Quartier
Aber bitte nicht hier

Schlaf ein mein Kind
Schlaf ein geschwind
Krieg ist im Land
Wird alles verbrannt

Du schreist – du bist wund
Niemand hört deine Kund
Tod und Verderben
Mußt Hungers wohl sterben

Schlaf ein mein Kind
Schlaf ein geschwind
Die dunkle Gestalt
Sie tut dir Gewalt

Was soll dein Gejammer, dein Klagen
Niemand wird je nach dir fragen
Warum soll uns das bewegen
Wir wollen in Ruh weiter leben

Schlaf ein mein Kind
Es raunt dir der Wind
Engel sind davon geflogen
Ich habe dich einfach nur belogen

Informationen zum Gedicht: Welt der Lüge

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27.02.2013
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