Was bin ich?

Ein Gedicht von Hans-Georg Baumgartner
Ich bin in dir,
ich bin außerhalb von dir,
wenn du mich nicht liebst, dann vergisst du mich,
wenn du mich nicht magst, dann vergisst du mich nie,
ich habe zwei Eltern, aber nur ein Elternteil ist gut,
ich bin immer schon da, weil es immer so war,
du kamst nach mir, aber du denkst,
du bist mein Erzeuger.

Ich bin natürlich eine zarte Natur,
ich gehöre dir nicht,
ich kann dich quälen,
ich kann dich wiegen, damit
du zur Ruhe kommst,
und mich verstecken.

Ich gehöre dir nicht,
verschenke mich also,
dann mache ich dich glücklich,
wie ein Beet von vierblättrigen Kleeblättern,
und ich besuche dich gerne wieder,
oder ich mache dich unglücklich, wenn ich vom Rabenelter bin,
dann möchte ich vergessen sein,
das ist die ganze Weisheit.

Ich bin eine immersprudelnde Quelle,
ich stehe niemals still,
ich bin nichts und alles, alles und doch nichts,
ich bewirke alles,
und bin doch nichts,
ich gehöre dir nicht,
obwohl ich wertlos bin.
Du kennst meinen Herrn oder
du kennst ihn nicht.

Ich habe zwei Schwestern,
die ich innig liebe, die Liebe
und die Ewigkeit,
auf ewig unzertrennlich,
und nur törichte Menschen trennen uns.

Schnippisch so wie jetzt ist Bescheidenheit meine Zier,
nicht die Ursache von allem, nur alles an sich,
das alles bin ich.


Ich bin der Gedanke!

Informationen zum Gedicht: Was bin ich?

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05.04.2013
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans-Georg Baumgartner) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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