Warme Küchen

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Warme Küchen

Früher gab es nur die Küchen
Mit warmem Herd und Kochgerüchen,
Familien zusammenhielten,
Als Mamas die Geschirre spülten.

In allen Zimmern blieb es kalt,
Jährlich holte man aus dem Wald
Neues Brennholz: Gehackt, gesägt
Kam's küchennah in den Herd gelegt.

Einmal pro Woche in der Wanne
Reinigt' man sich, es roch nach Tanne,
Das Wasser ward am Herd erhitzt,
Damit man in der Brühe schwitzt'.

Nur sonntags wurde eingeschürt
Das Wohnzimmer, auf dass man spürt',
Dass Sonntag ein besonderes Pfund,
Wo Botschaften man gab noch kund.

So wuchs man miteinander auf,
Nähe beschien den Lebenslauf.
Nie wärmte man ein ganzes Haus,
Im Herd ging nachts das Feuer aus.

Die Alten waren Umweltschützer
Und keinesfalls Klimavernützer:
Es gab kaum Geld, man war ja arm,
Doch in Familien lebte Charme...


©Hans Hartmut Karg
2023

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Informationen zum Gedicht: Warme Küchen

40 mal gelesen
03.01.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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