Vermittlung

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Vermittlung

Wenn früh der Blick zum Berge geht,
Der Sinn auf Anmutrundung steht,
Will man auch noch in hohem Alter
Mehr sein, als nur Rentenverwalter.

Als ich den Weg nach oben fand,
Traf ich den Mann, der unbekannt
Mir seine Wünsche offenbarte –
Voll Lebensfreude, der Bejahrte.

Die Frau, sie war ihm weggestorben,
Um die er einst glücklich geworben.
So fragte er, ob ich nicht kenne
Die Witfrau, deren Namen nenne,

Da er ja selbst so einsam sei
Und gerne mit der Liebelei
Im Alter wieder mit viel Sinn
Anknüpfen kann beim Anbeginn.

Tatsächlich konnte ich ihm raten
Zu einer Frau im Tafelladen,
Die dort Gemüse vorsortiert,
Ein ehrenwertes Leben führt.

Sie wäre freundlich und sehr nett
Und ist – so meinte ich – adrett.
Die Armen kommen gern zu ihr,
Denn sie hat menschliches Gespür.

Er ging tatsächlich sie besuchen,
Sie lud ihn ein auf einen Kuchen
Und beim Kaffee, als sie ihm nah,
Verliebt er dieses Lächeln sah.

Der Mensch will auch im Alter Liebe,
Denn wach sind bis zuletzt die Triebe.
Die Beiden machten Gutes draus,
Denn jetzt gehen sie zweisam aus.


©Hans Hartmut Karg
2019

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Informationen zum Gedicht: Vermittlung

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19.02.2019
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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