Verborgen

Ein Gedicht von Hans Witteborg
Wenn der Mond sein fahles Licht
durch die Wolkendecke schiebt,
winterkahle Bäume ihre Finger
in den Himmel recken,
möchte man sich furchtsam
schaudernd vor der Einsamkeit verstecken,
die der nächtlich Szenerie
ihre Gruselansicht gibt.

Zwielichtige Schattenwelt fördert
Schreckensfantasien
Käuzchen ruft zum Totentanz,
Hexen übern Himmel reiten,
die die eisig pfeifend Winde
in den Höllenschlund geleiten.
Verlorenheit ist greifbar nah,
Schauder durch den Rücken ziehen.

Mensch, der du dich so erhöht hast,
bist ein armseliges Wesen.
Alleingelassen in der Furcht, schlottern
ängstlich dir die Knie.
In der Sippschaft fühlst du stark
dich... aber nie
wird man dort etwas über deine
Ängste lesen.

Informationen zum Gedicht: Verborgen

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06.02.2014
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