Venezianische Kulturfreuden

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Venezianische Kulturfreuden

Wo tonnenschwer die Pfähle tragen,
Was kunstbeflissen einst erbaut,
Darf man in seinen Urlaubstagen
Erspüren, was auf Sinn gebaut.

Das trägt zur Adrialagune
Uns weiter hin, wo Wellen leben,
Wenn in Venedigs alter Buhne
Mehr blüht, als nur geschäftig' Streben.

Die Schönheit ist der höchste Trumpf,
Auch wenn leider bröckeln Fassaden,
Vom Pfahl manchmal nur steht ein Stumpf
Und Händler schwer die Kähne laden.

Schauspiel, Musik und Tanzgewänder
Zeigen die Lust, weil Handel blüht:
Urlauber strömen in die Länder,
In denen man um Kunst bemüht.

Der Wettbewerb läuft zwischen Städten
Denn alle wollten prächtig sein.
Dort können Künstler frei auftreten,
Erhaben sein – und nicht allein...

Kaufleute schaffen den Anreiz
Für Künstler, die um Größe buhlen.
Es gibt viel Reichtum, wenig Geiz,
Wo sie die Künste früh verschulen.

Selbst Dürer war schon in Venedig
Und malte Frauen in den Roben
In denen sie – manchmal noch ledig –
Bis heute Liebesfreuden proben.

Wir sehen schöne Palazzi –
Italiens größte Attraktion.
Es gibt ja kaum noch Paparazzi,
Dafür Freuden mit Tradition.


©Hans Hartmut Karg
2021

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Informationen zum Gedicht: Venezianische Kulturfreuden

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15.04.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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