Urlaubswendung

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Die Urlaubswendung

Einst zogen die Urlauberheere aus,
Als es noch die hohen Zinsen gab.
Sie fuhren per Auto zum Süden hinaus
Und hielten dort die Hotels auf Trab.

Plötzlich gab es keinerlei Zinsen mehr
Und die Pandemie wucherte hoch.
Da schrumpften die Geldbestände gar sehr –
Und die Sehnsüchte waberten doch...!

Deshalb holt man heute die Angel hervor
Und man radelt zum kleinen Fluss,
Wo man immer schon Lebenszeit verlor,
Manchmal auch für einen Kuss...

So packt man die füllige Freizeit beim Schopf,
Geht mit der Maske am Morgen einkaufen,
Backt später vielleicht einen Hefezopf,
Muss nicht fahren, kann im Walde auch laufen.

Kehrt man dann mit einem Karpfen heim,
Wo es riecht nach Kaffee und Kuchen,
Ist man dann nicht mehr so allein,
Muss nicht gleich eine Reise buchen...


©Hans Hartmut Karg
2020

*

Informationen zum Gedicht: Urlaubswendung

66 mal gelesen
29.08.2020
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige