Unser letzter Tanz, Schneeflocke?

Ein Gedicht von Thomas
Während ich hier todtraurig hocke
und so aus meinem Fenster sehe,
kommst du mich besuchen, Schneeflocke,
ob ich mal zu dir hinaus gehe?

Ich stehe mit dir im Mondenschein,
du hast Leichtigkeit, hast kaum Gewicht,
du bringst Freunde mit, bist nicht allein
und kühl küsst ihr zärtlich mein Gesicht.

Jeder Kuss ist ein Funken Friede,
so rein, so fein, so zum glücklich sein,
ihr schenkt mir eure pure Liebe,
ihr fügt mich in euren Reigen ein.

Nun beginne ich mich zu drehen,
langsam erst und dann immer schneller,
stürmisch wollt ihr jetzt um mich wehen,
im wilden Tanz strahlt ihr noch heller.

Das Herz mir fast vor Freude zerspringt,
vergessen sind die Alltagssorgen,
als ihr sacht mit mir zu Boden sinkt
nur hier - nur jetzt - es gibt kein morgen.

Ihr deckt allmählich alles ganz zu,
Stress und Lärm verschluckt von weißer Pracht,
zärtlich bringt ihr meiner Seele Ruh'
mit eurer so friedlich stillen Macht.

Ich möchte gern hier liegen bleiben,
vergessen sind des Lebens Scherben,
ich möcht' kein Aufwand mehr betreiben,
ich könnt' jetzt glück- und friedlich sterben.

Ich versinke ganz im weißen Glanz.
Was soll's Aufstehen denn noch taugen?
Vielleicht war es unser letzter Tanz?
Ich schließe glücklich meine Augen...


Thomas

Informationen zum Gedicht: Unser letzter Tanz, Schneeflocke?

82 mal gelesen
(Eine Person hat das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 5,0 von 5 Sternen)
1
08.12.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Thomas) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige