Unbedarftheit

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Unbedarftheit

Sich anbieten, ja! Lebensfroh sein,
Das wünschen sich schon viele,
Denn Anerkennung sei auch mein
Und damit verbunden sind Ziele.

Ist Unbedarftheit Teil naiven Lebens
Oder Zeichen himmelschreiender Dämlichkeit,
Mit der man als Mitmensch vergebens
Erwartet ununterbrochene Aufmerksamkeit?

Es hat schon was, schutzlos zu erscheinen,
Mit kleinerem Charakter zu reüssieren,
Um ganz unverhüllt, mit sich im Reinen
Seine biologischen Reize vorzuführen.

Dahinzwitschernd Lebenstage zu verplempern,
Ohne jegliche Angstnöte Bäumchen zu wechseln,
Das ist, als müsste man jeden Bock entern,
Um sich daraus sein Scheinglück zu drechseln.

Hat Unbedarftheit nicht das Reifen ausgeschlossen,
Weil Naivität eben auch die Zeit für Weisheit versperrt?
Makellos werden Sehnsuchtswünsche ausgegossen,
Während man immerzu den Liebeshunger vermehrt.

©Hans Hartmut Karg
2025

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Informationen zum Gedicht: Unbedarftheit

14 mal gelesen
06.07.2025
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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