Übergroße Bitten
            
            
                Ein Gedicht von 
Anouk Ferez
            
                Himmel, wasch auf mich hernieder,
dass du das Salz aus meinen Augen spülst
und mein ergrautes Fühlen jung küsst.
Ein Zelt möcht ich sein, hoch und weit,
dass meine Seele all jene, die ich liebe,
abendgerötet unter ihren Schirm nimmt.
Perlentaucher, nimm mich hinab,
tief ins Meer vergessener Träume,
dass ich in einer entsunkenen Muschel
mich selbst wiederfinde.
Entschlafen möchte ich, und …
in unserem Damals erwachen.
Wo Wiesen flüsterten und Waldesrauschen 
das Glück unendlich in den Himmel schraubte.
Wo unser Baum einjede Mauer verlachte,
wo wilde Gärten auf warmer Haut erblühten.
Schmetterling, 
klopf Staub von deinen Flügeln,
dass mein Blick auf die Welt 
bunt werde. Wie einst.
Und wenn du dich 
durch den Himmel gaukelst, 
schillere einen Gruß
an meine schönste Zeit.
Gott, bette mich 
in eine Seerosenblüte,
dass mein Herz
von dunklen Wassern 
sacht getragen werde.
Dorthin wo sich Trauerweiden 
stumm herniederküssen
und aller Schmerz
in konzentrischen Kreisen verebbt.
Amen.            
                            
                    
                    
                        
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