Traumania

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Traumania

©Hans Hartmut Karg
2018

Manchmal wird Liebe auch gepfleget,
Wo sie nicht wirklich wird erfüllt.
Doch wenn man Träume richtig heget,
Wird auch das Glück ganz oft gestillt.

Sie sagte, dass sie glücklich sei
Mit ihrem Mann und sieben Kindern
Und fragte sich, ob Träumerei
Ihr leichter hilft, zu überwintern.

Recht gut gediehen, fleißig, reich –
So bleibt Familie der Raum:
Alles ist gut, sie s i n d ja reich,
Notzeiten kennt sie daher kaum.

Dann fallen Schuppen von den Augen
Der Träumerin, die aufgewacht:
Kann dauerhaft die Liebe taugen,
Wenn träumend sie in Nächten wacht?

Alles erlogen und erfunden!
Ihr Patchi ist das Lebensfeld!
Kaum kommt sie über ihre Runden:
Es fehlt ihr Arbeit, Gut und Geld!

So fantasiert sie halt zusammen,
Was Wirklichkeit ihr nicht vergönnt,
Wenn nur aus Träumen Bilder stammen,
Die sie mit schnöder Welt versöhnt.

Dadurch erst wird sie richtig stark,
Wo sie sich schön die Welt erträumt.
Sie denkt, so wird sie erst autark
Und fühlt, dass sie da nichts versäumt.

*

Informationen zum Gedicht: Traumania

49 mal gelesen
04.06.2018
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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