Tränen Christi

Ein Gedicht von Torsten Hildebrand
Als man ihn gekreuzigt hatte
und mit dem Speer durchbohrt,
haben Mörder laut rumort;
und sie sangen unbeschwert:
" Dornenkron ist weich wie Watte! "
Und viele haben es gehört.

Doch aus einer Augenhöhle,
tritt ein kleiner Tropf hervor.
Darin wohnte jene Seele,
die sich still und sanft verlor.

Ja, sie mischte sich klammheimlich,
in rotgefüllte Schale.
Die verschwand so viele male,
weil sie keiner andern glich.

Tränenblut aus Christi Augen,
wertvoll wie ein Atemzug;
die den Blick aufsaugen,
ihn durchschauen: Böse
oder gut.

Und als er wieder sie aufschlug,
rollten weitre Tränen.
Doch noch gibt es die Hyänen,
in der Menschenfreundgestalt;
die kriegen nie genug.

In der Klarheit von Pupillen,
liegt wahrster, liebster Frieden.
Manches Wort zähmt schon den Willen.
Und alles,ja alles, wird
am Mensch entschieden!

Tränenblut aus Christi Augen -
Berührungen von Magie.
Das auch Luzifers Rabauken,
sämtlich fallen, auf die Knie.

Tränen die im Blick verschwimmen -
Sie stieg auf. Latente Pflicht!
Augenbögen, die sich krümmen -
Sie flog hin. Verwandlung. Licht.

Geist und Körper wohnen jetzt
in Menschen. Herz und Güte.
Mit Liebe ist das Herz besetzt -
Sie geht auf: die Menschenblüte.

Sanftmut in den Herzen kreist,
wie am Himmel: Schäfchenwolken.
- ist warmes Herz, was beweist:
Das wir Tränen Christi folgen.

Mal brennt es grösser, Mal brennt es klein.
Tränen Christi, um einfach Mensch zu sein.

Informationen zum Gedicht: Tränen Christi

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20.04.2012
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