THOR UND DIE MIDGARDSCHLANGE

Ein Gedicht von Jürgen Wagner
Das feste Land, das grenzt ans Meer,
von dort kommt alles Leben her
Für uns ist es nicht ungefährlich
und eine Seefahrt meist beschwerlich

Die Weltenschlange, sprach man, wäre dort
tief unten in dem Meereshort
Der THOR, der wollte sie mal angeln
An Kraft und Mut tat's ihm nicht mangeln

Mit einem Ochsenkopf als Köder,
so ging er vor, der Schwerenöter
Und s i e biss an und schoss herauf
E r sprang zurück - und gleich darauf

trat er durch's Boot hindurch auf Grund
Die Schlange öffnete den Schlund,
doch er stand fest und schwang den Hammer
Gleich hat er sie - doch welch ein Jammer:

der Riese war noch etwas schneller
Wahrscheinlich auch bedeutend heller
Dem HYMIR es zu danken ist,
dass er die Angelschnur durchschnitt

dem Meere seine Wildheit ließ
Denn niemand uns zu angeln hieß
nach solchen Kräften, tiefen, rohen,
die uns gewöhnlich nie bedrohen

Die Schlange fuhr zurück ins Meer
Es kommt ja nicht von ungefähr,
dass wir bewahrt sind in den Grenzen,
die uns gegeben sind als Menschen

Ja, uns're Welt, die ist gefährdet!
Wenn man sie liebt und ist geerdet,
wird man das Seine dazu tun,
in sich zu bleiben und zu ruh'n

Anm.: In vielen Völkern repräsentieren Schlangen und Drachen chaotische und fürchterliche Mächte, die die Welt bedrohen - so auch die germanische Weltenschlange.

Informationen zum Gedicht: THOR UND DIE MIDGARDSCHLANGE

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18.09.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Jürgen Wagner) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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