Sturm

Ein Gedicht von Torsten Hildebrand
Sie starben wie die Fliegen,
Als Sturm tobte auf dem Meer.
Ein Krachen wars, ein Brechen, Biegen.
Das Krähennest flog hinterher.

Die Wellen waren Monsterdick;
Und hatten Augen, wie aus schwarzem Schaum.
Die Rahen brachen: Stück um Stück;
Und kein Segel hielt sich mehr im Zaum.

Als nächstes nahm das Meerestier,
Die Frau des Käptens, mit zu sich.
Nahm sie kalt hoch, mit Liebesgier;
Und küsste nass und fürchterlich.

Dann schwieg das wilde stürmen.
Und still schwieg auch: das unsre Schiff.
Vor dem Bug tat sich auftürmen,
Ein unbekanntes, scharfes Riff.

Der Steuermann hing schlapp am Rad;
Und unser Schiff, das machte Fahrt.
Hielt auf das Riff. - - Poseidons Tat.
Das Schiff zerschellte: leicht, und beinah zart.

Das Meer lag still. So klar und Blau;
Und die Delfine schwammen brav.
Das ganze Riff ist ein Verhau;
Und liegt versteckt, im Todes - Schlaf.

Informationen zum Gedicht: Sturm

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22.07.2013
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Torsten Hildebrand) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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