Stille Schreie

Ein Gedicht von Meteor
aufgestaute Gefühle
empfunden aus vielen Gründen
unterdrückt im Aufgewühle
verboten auszumünden

entstanden im Affekt
getriggert durch Verhalten
losgelassen man erschreckt
wem man will was vorhalten

die Botschaft ist ausgewählt
auf dem Weg zu den Lippen
im Hirn wird sich vorgestellt
was folgt nach dem Ausflippen

aus Erfahrungen abgeleitet
wiegt man ab den Wert
sinnlos, dass man streitet
es wird nicht zugehört ...

die Zunge abrupt zurückgerufen
abwinkende Gesichtsgrimasse
resigniert in Deeskalationsstufen
verlässt den Platz, die Blase

innerlich fährt die Botschaft auf
mit 180 km/h ans Stauende
die Fäuste ballen sich darauf
auf unbeobachteten Gelände

den Mund zum Schrei entblößen
die Augen zum Schutz verkniffen
im Sturm den Stau auflösen
auf "Mute" den Frust auslüften

der ganze Körper erzittert
ein Schrei, der den Kopf befreit
angespannter Krampf gemildert
zu neuem Widerstand bereit

willkommen auch ein Pkw
als schalldichter Raum benutzt
einem Lenkrad tut es nicht weh
als Wandersatz ohne Putz

Tür und Fenster geschlossen
das Audiosystem zur Tat verleitet
laut die Schreibefreiung genossen
passende Musik dabei begleitet

© meteor 2025

Informationen zum Gedicht: Stille Schreie

12 mal gelesen
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18.12.2025
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Meteor) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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