Sichelschnitt

Ein Gedicht von Lars Abel
Sie wenden sich gen Westen hin,
es ruft von fern Antwerpen,
dies Ziel gibt endlich wieder Sinn,
Gedeih' oder Verderben

Ein Aufgebot, das Hoffnung macht
nach mancher Niederlage,
ein Anblick, und im Herz die Nacht
sich wandelt hin zum Tage

Die Wochenschau strahlt Sieger aus,
breit lächelnde Gesichter,
zur Weihnacht lockt kein Festtagsschmaus,
im Feld erlischen Lichter

Weit dringt die erste Spitze vor,
ein Weg ist, wo ein Wille,
Dinant- der Donner grollt im Ohr-
und plötzlich wieder Stille..

Verdurstet die Motorenkraft,
am Sichelschnitt gescheitert,
kein Lärm, kein Fortgang ohne Saft
den Spielraum kaum erweitert

Ein letztes Mal sich aufgebäumt,
ein Chor aus tausend Rohren,
der Tod verschneite Wege säumt,
die Wacht am Rhein verloren

(C) Lars Abel

Informationen zum Gedicht: Sichelschnitt

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31.12.2021
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