Sentimentale Reise

Ein Gedicht von Lothar Schwalm
Sitze hier und achte auf eine schöne Stimme –
Musik, die mich zum Träumen einlädt.
Aber auch meine innere Stimme singt mit,
schwingt sich von Ast zu Ast.
Mittsommernachtsträume,
die mich sehnsüchtig erwarten,
wie ein Kind den Weihnachtsmann.
Schön, dass es Euch gibt!
Lasse mich sanft gehen,
die Musik hüllt alles ein,
ich schwebe, fliege, treibe davon,
wie in einem Sturm ohne Herbstzeitlose,
nur ich und b-moll,
zum Heulen schön!
Und ich erinnere mich an Deine Umarmung,
Deine Hände, die mich halten,
wie ein frisch geschlüpftes Küken –
mehr Wärme hat auch die Sonne nicht.
Die Musik umhüllt mich wie in einem Tagtraum.
Gedanken plätschern die Tonleiter hinab,
zärtlich, raffiniert, unvollendet.
Ich bin amüsiert und lache über mich.
Wie gut es mir geht!
Fühle mich heiter wie sonniges Wetter im Frühling.
Welche Jahreszeit kommt wohl als nächstes?
Als ob wir das bereits wüssten!
Zum Glück ist unsere Klugheit endlich.
Ich weiß, dass ich nichts weiß. Immerhin etwas!
Wolken durchziehen den Himmel,
wie Schafe die Weide.
Die Stimmung ist heiter bis bedeckt,
so, wie ich es mag.
Ich lasse mich weiter treiben
auf meiner sentimentalen Reise
und bin gespannt, ob ich irgendwann ankomme.


ls300505

Informationen zum Gedicht: Sentimentale Reise

3.001 mal gelesen
-
24.07.2011
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige