Schwerpunkte im Leben eines Mannes in "Zehnerschritten"

Ein Gedicht von Ingrid Baumgart-Fütterer
-Fiktion -

Mit zehn Jahren ist er der Held
in eigener Phantasiewelt,
traut sich so gut wie alles zu,
landet dort ständig einen Coup.

Mit zwanzig Jahren wächst der Bart,
erst recht stark, „Mann“ gerät in Fahrt
sein Testosteron, das steigt an,
Liebe erlebt Sonnenaufgang.

Mit dreißig Jahren fühlt er sich
wie in der Jugend, noch taufrisch
die Kraft scheint grenzenlos zu sein,
doch bald verblasst der schöne Schein.

Mit vierzig Jahren ist gereift
der Körper, teilweise versteift,
allmählich schwinden die Kräfte,
träge fließen Lebenssäfte.

Mit fünfzig Jahren gibt, s nen Ruck,
verloren gehn Zähne, Kopfschmuck
„Mann“ sagt dem Alter den Kampf an,
zeigt stolz, was er noch alles kann.

Mit sechzig Jahren, welch ein Schreck,
zeigt sich an Nacken, Bauch viel Speck,
„Mann“ nimmt es hin, auch bleibt, s nicht aus,
mit der Liebe ist, s aus die Maus.

Mit siebzig Jahren er erschlafft,
jedwede Anstrengung ihn schafft,
„Mann“ zieht vor, ein ruhiges Leben,
verzichtet aufs „Liebesbeben“.

Mit achtzig Jahren tickt die Uhr,
das Alter bringt ihn aus der Spur
Krankheiten haben ihn im Griff,
bedenklich schwankt sein „Lebensschiff“.

Mit neunzig zieht er sich zurück,
ruft in Erinnerung sein Glück
aus vergangener Jugendzeit,
zeigt sich für den Abschied bereit.

Informationen zum Gedicht: Schwerpunkte im Leben eines Mannes in "Zehnerschritten"

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29.09.2025
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Ingrid Baumgart-Fütterer) für private und kommerzielle Zwecke frei verwendet werden.
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